ZWISCHEN DEN JAHREN

zwischen 2017 und 2018, zwischen Rückschau und Vision, zwischen Rückzug und Aufbruch, zwischen Kunst und Alltag, zwischen daheim und unterwegs, zwischen Schaffen und Zeigen, zwischen Neuem und Altem – ein guter Zeitpunkt zurückzublicken und das Jahr zu würdigen. Inzwischen bin ich im Kunstkreis Germering angekommen, wo ich mich durch die KollegInnen und die spannenden Ausstellungsthemen sehr unterstützt fühle. Gefreut habe ich mich, dass ich meine Serie HABITAT auf den Wiesbadener Fototagen zeigen konnte und über den Preis der Internationalen Kunstausstellung in Hollfeld. Ich hatte das Glück meine 12-teilige Serie VER-ZWEIFEL-UNG, die inspiriert durch das Lutherjahr entstand, zweimal zeigen zu dürfen. In …

DAS ERSTE MAL

Dem “ersten Mal” haftet immer etwas besonderes an und wie wir aus Erfahrung wissen, weisen wir ihm in der Erinnerung gerne einen prominenten Platz ein. Am Donnerstag, dem 6. Oktober 2016 gab es bei der Vernissage zur Ausstellung “Nachricht”  sowohl für den Kunstverein Gauting wie auch für mich ein “erstes Mal” Ereignis. Der Kunstverein verlieh zum ersten Mal einen Kunstpreis und ich durfte zum ersten Mal erleben, wie es sich anfühlt mit einer solchen Ehre ausgezeichnet zu werden: leider muss ich an dieser Stelle das Wort mega geil strapazieren, aber mir fällt nichts besseres ein, um es zu beschreiben. Jeder Künstler kennt die Zweifel an seiner eigenen Arbeit …

GENERATIONS

Mein Leben ist geprägt von Ereignissen und Begegnungen mit Menschen, die mit ihrer Geschichte mein Herz berühren. In meinen Konzepten verbinden sich Erfahrungen, Gefühle und Beobachtungen, die ich in eine leise und intime Bildsprache übersetze. Diese Projekte begleiten mich meistens über Jahre und wachsen in mir und durch Unterstützung anderer, die es spannend finden einen Beitrag zu einem Kunstwerk zu leisten oder selbst ein Teil davon zu werden. Auf meiner Suche nach Fotos von Frauen unterschiedlicher Generationen, haben Freundinnen ihre alten Fotoalben aus dem Schrank oder vom Speicher geholt und sich auf die Suche nach Bildern ihrer Vormütter gemacht. In …

ECCE HOMO

Eyes up – der Auftakt des Katalogs der Fotografin Anna Kirsch ist gleichzeitig Ouvertüre, Credo und Crescendo. Da ist der Blick, der sich öffnet und in der Weite des blauen Offs ein Objekt fokussiert, einen Vogel, einen Gleitschirm, ein Flugzeug. Wolken geben einen Fleck Himmel frei, das Blau lässt ein Stück Watte davontreiben. Weite wird empfunden, wenn man das Gefühl der Enge kennt, das Einzelne wird sich selbst gewahr im Vielen. Detail und Ganzes, nah und fern, Festhalten und Davonfliegen: Assoziiert man mit der Weite des Himmels die Vielfalt der Möglichkeiten, die Option des Freiwerdens und Davonschwebens, konzentriert sich die …

SELF-PORTRAIT

Auf den ersten Blick eine Topfpflanze – und wie man zugeben muss, eine etwas zerzauste. Unabhängig von gewissen optischen Ähnlichkeiten erzählt dieser Schnittlauch mehr über mich, mein Leben und meine Arbeit als es in Worten je geschehen ist. Eine robuste Pflanze, das Allium schoenoprasum, deren Vermehrung durch Tochterzwiebeln geschieht und für die Wikipedia Attribute wie ausdauernd, krautig, heilkräftig und dünnhäutig bereithält. Es war mein Vater, der sie in seinem Garten ausgrub als ich mit meiner jungen Familie das erste Eigenheim bezog. Dort blieb sie auch sehr lange und wurde auf Flexibilität und Durchhaltevermögen getestet, mal mehr und mal weniger beachtet …

WORK-LIFE-BALANCE?

Ein Zeitdokument des beginnenden 21. Jahrhunderts an einer Weggabelung zwischen Wiesen und Feldern im bayerischen Voralpenland und ein Anlass unser Freizeitverhalten zu reflektieren. Der Radfahrer kann sich hier entscheiden ob er von Baum zu Baum, von See zu See oder doch lieber zum nächsten Biergarten radeln will. Der Pilger erfährt wohin er seinen Jakobsweg fortsetzen soll, der weniger wanderfreudige Christ darf zur nächsten Kapelle abbiegen. Der bildungswillige Familienmensch kann sich und seinen Kindern ein Moorerlebnis gönnen und der Hundebesitzer hat die Möglichkeit nicht zum öffentlichen Ärgernis zu werden. Denen, die nicht zum Vergnügen unterwegs sind, werden ein paar Privilegien in …